Einheit ist ein Gottesgeschenk
Winkelmann sagte in seiner Rede, dass für ihn der Tag der Einheit der 17. Juni sei. „In meiner persönlichen Wahrnehmung ist der Tag, den wir heute feiern, der Tag der deutschen Wiedervereinigung“, führte er aus. Er schilderte, dass für ihn als damals 16-jährigen Gymnasiasten Wiedervereinigung überhaupt nicht vorstellbar war. Es ist aber geschichtlich erfreulicherweise anders gekommen. „Auch wenn die deutsche Einheit mit hohen Folgekosten verbunden war, war sie ein Gottesgeschenk, das wir wertschätzen und für das wir dankbar sein müssen“, sagte er.
Lienenkämper sagte in seiner Rede, dass er sich noch sehr gut an die Bilder aus Berlin erinnern kann, an die Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1990. Am Reichstag und am Brandenburger Tor feierten Abertausende Menschen die Wiedervereinigung Deutschlands in einem schwarz-rot-goldenenen Fahnenmeer, voller Freude, Zuversicht und Dankbarkeit. Ihn erfülle es heute noch mit Glück und Demut, wenn er daran denke.
Möglich gemacht hätten es die vielen mutigen DDR-Bürger, die dem SED-Regime und seinen Sicherheitsorganen friedlich die Stirn geboten hätten. Zuerst seien die Menschen in der DDR für Freiheit, Recht und Demokratie auf die Straße gegangen, dann aber sehr schnell auch für die deutsche Einheit. Aus ihrem anfänglichen Ruf „Wir sind das Volk“ sei „Wir sind ein Volk“ geworden, betonte er.
Beispielloser Erfolg
Möglich gemacht hätten die Einheit Deutschlands aber auch bedeutende Staatsmänner. Er zählte Hans-Dietrich Genscher, George Bush senior und Michail Gorbatschow auf –†vor allem aber Bundeskanzler Helmut Kohl, der den Wiedervereinigungsplan gegen alle inneren und äußeren Widerstände vorangetrieben hätte. Mit seinem berühmten „10-Punkte-Plan“ hätte er nicht nur die Sowjetunion und die Alliierten überrascht. „Damit wird deutlich, dass die deutsche Einheit immer untrennbar mit Helmut Kohl verbunden sein wird.“
Kaum jemand bestreitet wohl, dass die deutsche Einheit trotz aller Schwierigkeiten, die es sicherlich auch gab, ein beispielloser Erfolg war. Nur ein paar Ewiggestrige wünschten sich heute noch die DDR zurück. „Dank der Einheit haben wir heute in ganz Deutschland Frieden, Freiheit und Demokratie. Es ist längst zusammengewachsen, was zusammenhört“, rief er aus.
Mit der Enthüllung der Informationstafel und abschließendem Abspielen der Nationalhymne durch die Stadtfalken endete der offizielle Teil der Gedenkfeier.